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Ulrike Gatzemeier

Ulrike Gatzemeier war Lecturer am Lehrstuhl für Sozialtheorie und Sozialpsychologie. Sie wurde im Januar 2015, mit einer Arbeit über: "Konflikt, Nation, Narration: Retrospektive Entwürfe des politisierten Selbst am Beispiel autobiographischer Erzählungen zum ‚Sich-Ereignen der Nation‘ in Serbien 1987-1989", promoviert.

Nach ihrem Studium der ‚Interkulturellen Kommunikation‘ und ‚Anglistik/Amerikanistik‘ an der TU Chemnitz absolvierte sie den Master-Studiengang der ‚International Peace Studies‘ am Trinity College Dublin. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit den historischen und sozialen Hintergründen für das Aufkommen nationalistischer Bewegungen im Zerfallsprozess der Sowjetunion und untersuchte das Verhältnis zwischen nationaler Identität und politischer Legitimität in Alltag und politischem System des Vielvölkerstaats.

Nach dem Studium arbeitete sie im Bereich der interethnischen Mediation und Konfliktschlichtung, vor allem in postjugoslawischen Gesellschaften (Kosovo, Serbien, Mazedonien).

In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit der narrativen Konstruktion von Konflikten am Beispiel der Radikalisierung der serbischen Gesellschaft unter nationalen Vorzeichen zwischen 1980 und 1991. Sie verbindet diskurstheoretische (E. Laclau), narrations- und diskurspsychologische Ansätze und entwickelt damit eine Analyseperspektive, mit der nachvollzogen werden kann, wie Struktur, Inhalt und Dynamik von Konflikten ebenso wie die Identität der beteiligten Akteure narrativ gerahmt werden, sich radikalisieren und bestimmte Handlungen nahelegen.

Ihre Schwerpunkte in der Lehre sind: Nationalismustheorien, Mobilisierung und nationale Identität; sozialpsychologische Konfliktforschung, Diskurstheorie und -analyse, qualitative Methoden, S. Freuds Kulturtheorie, Psychoanalyse in den Sozialwissenschaften.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Nationalismus und Prozesse nationaler Mobilisierung, narrative Konstruktion von Konflikten, narrative Konstruktion personaler und kollektiver Identität, sozial- und diskurspsychologische Konfliktforschung, politische Diskurs- und Hegemonietheorie, Methodologie und Methoden qualitativer Sozialforschung